hochschulwahlen I: FSIen-Liste
Warum der FSIen-Liste eine jährliche Findungskonferenz gut täte
Die FSIen-Liste an der FAU (oder: Kontext-Klärung)
An der FAU gibt’s ca. 70 Fachschaftsinitiativen, die für ihren Studiengang oder Fachbereich die direktesten Ansprechstellen sind, ohne Wahl und alles, und sehr verschiedene Meinungen von den gewählten Teilen der Studierendenvertretung ham. Aus (üblicherweise) Mitgliedern von ca. 10 davon bilden sich jedes Jahr die FSIen-Listen die für die Wahlen auf Fakultäts- (Fachschaftsvertretung und Fakultätsrat) und uniweiter Ebene (Studentischer Konvent) antreten. Auf Uni-Ebene gibt es noch den SprecherInnenrat als ausführendes Organ und diverse Arbeitskreise und Referate zu einzelnen Themen.
Status Quo und mein Problem damit
Es gibt also grob drei Ebenen: Studiengang/Fachbereich, Fakultät und Uni. Dass miteinander geredet wird passiert dadurch, dass der Konvent zur Hälfte aus entsandten VertreterInnen der fakultätsweiten Fachschaftsvertretungen besteht, durch halbwegs regelmäßige Berichte der verschiedenen uniweiten Kleingruppen bei Konventssitzungen und ansonsten hauptsächlich durch Personalunionen.
Deshalb ist es gut und wichtig, dass es die FSIen-Liste gibt, weil sie durch viel Personalunion auch viel Informationsweitergabe in die einzelnen FSIen macht.
Ein Problem was ich aber mit dem Status Quo hab ist die Legitimierung der FSIen-Liste, überspitzt ausgedrückt: ganz viele Leute machen auf Studiengangsebene unglaublich viel Arbeit für ihre Mitstudis, und erarbeiten damit den guten Klang den das Wort “FSI” genießt, und ein Paar Menschen aus 10 von 70 dieser Einzelgruppen nehmen diesen guten Namen dann her und machen damit Wahlkampf. Dabei werden die FSIen nie gefragt, ob sie auch für die Punkte stehen, die sich die antretenden Einzelpersonen in ihrem Namen ausgedacht haben oder nicht (hat man beim Thema Semesterticket ganz gut gesehen).
Versteht mich nicht falsch, es gibt keinerlei Regelungen die irgendwie darauf zielen dass eine Ebene einer uni-hierarchisch drunter gelegenen Ebene irgendwas vorschreiben kann und das ist auch gut so. Wenn man sich einigt das gleiche zu tun ist das Einigen immer ein aktiver Kommunikationsprozess, so dass danach (idealisiert) nicht nur Leute offiziell gleicher Meinung sind, sondern auch das Thema mal durchdiskutiert haben und sich mit der gefundenen Einigung identifizieren könnnen. So geschehen z.B. bei den studentischen Richtlinien zum Umgang mit Studiengebühren/zuschüssen.
Mein Problem ist vordergründig einfach “Wer gibt der Gruppierung von Einzelpersonen (zugegebenermaßen meistens aus FSIen) das Recht im Namen aller FSIen zu sprechen?”. Die FSIen haben die Leute ja nicht gewählt, und haben nicht über das “Wahlprogramm” mitentschieden. In der Praxis entscheidet sich’s oft einfach am Interesse an verschiedenen Themen, und die FSIen-Liste besteht aus allen die nicht nein gesagt haben als man sie gefragt hat.
Vorschlag zur Lösung: die ListenFindungsKonferenz
Ich stelle mir vor, dass man unter allen FSIen rechtzeitig(!) vor der Wahllisten-Deadline ein großes Treffen (hörsaalfüllend in meinem Kopf) abhält, vllt. vorher schon grobe mögliche Positionen ausformuliert und verschickt hat, und dann ungefähr folgende Tagesordnung hat
- Begrüßung und ≤10min “Was ist Stuve, Konvent, …” und was wollen wir heut hier? (1a. Bericht der zu Ende gehenden Amtszeit: erreichte Ziele, Erfahrungen, Empfehlungen, ≤15min)
- Diskussion und Abstimmung über Themenschwerpunkte der FSIen-Liste nächste Amtszeit
- Nominieren der Liste
- Verabschiedung 4a. Die neuen Menschen auf der Liste setzen sich kurz zam zum organisieren
Damit hätte man zum einen eine wesentlich stärkere Legitimierung der Liste, und zum anderen (auf der weniger formal greifbaren Seite) glaub ich auch mehr Interesse und Identifikation oder zumindest Beschäftigung von auf Studiengangsebene Aktiven mit den uniweiten Themen.
Preview meines Kopfs auf die praktische Umsetzung
Die üblichen Probleme dass man nicht 70 Einzelgruppierungen an einem Termin in einen Hörsaal kriegt, und man irgendwie sinnvoll in ≤2h einmal alle Themen durchdiskutiert haben will (inkl. Begrüßung und kurzer Begriffs- und Kontext-Klärungs-Runde) hat man natürlich trotzdem. Ich stell mir aber vor, dass es leichter ist Leute zu “wir beschließen was unsere gemeinsame(!) Liste das nächste Jahr machen soll” einmalig zu motivieren als zu “hey, willst du dich in den Konvent wählen lassen?” (obwohl du keine richtige Ahnung hast was dieses “Konvent” ist und tut).